Pädagogisches Institut
für Lernförderung
Seit 1983
Wirksamkeit

Ein Alt-Bundeskanzler hat mal gesagt: "Entscheidend ist, was hinten rauskommt." "Signifikante" Veränderungen in Lückentests, Prozentrangveränderungen sind Signale, reichen u.E. aber bei weitem nicht aus. Alleiniger Maßstab für alle Überlegungen zur Ausgestaltung einer LRS-Förderung ist einzig und allein deren Wirksamkeit in Bezug auf die gesetzten Ziele. Sicher kann gerade bei dieser Problematik ein bestimmter Erfolg nie garantiert werden. Dennoch stellt sich die Frage nach dem erreichbaren Erfolg und den Auswirkungen auf Lernfortschritte, Schullaufbahn sowie - gegebenenfalls - Begleit- und Folgesymptomatik. In einer nicht repräsentativen Erhebung (N=36) haben wir deshalb die Eltern unserer Förderkinder - nach deren Ausscheiden - einmal schriftlich befragt:

Tabelle 1

A. Mein Kind hat an dem speziellen Förderunterricht teilgenommen:

 

Gesamt (i. v. H.)

mit sehr gutem Erfolg

 

 

 

 

19

mit gutem Erfolg

 

 

 

 

55

mit befriedigendem Erfolg

 

 

 

 

17

mit ausreichendem Erfolg

 

 

 

 

6

ohne Erfolg

 

 

 

3

B. Erreichte Ziele (Mehrfachnennungen möglich)

 

 

Gesamt (i. v. H.)

Verbleib auf der gewählten Schule

 

 

 

56

Wechsel zu einer der allg. Intelligenz meines Kindes entsprechenden Schule

28

Hauptschulabschluss

 

 

 

 

8

Realschulabschluss

 

 

 

 

22

Abitur

 

 

 

 

 

6

Berufsbildungsabschluss

 

 

 

 

6

C. Ärztlich zu behandelnde seelische Erkrankungen aufgrund der Teilleistungsstörung konnten dadurch:

 

 

Gesamt (i. v. H.)

vermieden werden

 

 

 

 

 

56

vorzeitig beendet werden

 

 

 

 

 

17

D. Geschlechterverhältnis und Förderdauer

 

 

 

Geschlechterverhältnis Mädchen : Jungen

 

 

6 : 30

Durchschnittliche Förderdauer: (in Jahren)

 

 

2,2

Kürzeste Einzelförderdauer (in Jahren):

 

 

 

0,42

Längste Einzelförderdauer (in Jahren):

 

 

 

5,25

Förderstunden pro Jahr (schulbegleitend, U-Std.) ca.

 

 

80

Unterteilt man die Ergebnisse A, C und D noch einmal nach den herkömmlichen Kriterien "Legastheniker" und Lese- Rechtschreibschwache, wie wir es getan haben, ergibt sich ein etwas differenzierteres Bild, vor allem im Hinblick auf die durchschnittliche Förderdauer:

Tabelle 2




N=17

N=19

N=36

A. Mein Kind hat an dem speziellen Förderunterricht teilgenommen:

 

"Legastheniker"

Lese- Recht-schreibschwache

Gesamt (i. v. H.)

mit sehr gutem Erfolg

 

 

12

26

19

mit gutem Erfolg

 

 

76

37

55

mit befriedigendem Erfolg

 

 

6

26

17

mit ausreichendem Erfolg

 

 

6

5

6

ohne (hinreichenden) Erfolg

 

0

5

3

C. Ärztlich zu behandelnde seelische Erkrankungen aufgrund der Teilleistungsstörung konnten dadurch:

 

 

Gesamt (i. v. H.)

vermieden werden

 

 

58

53

56

vorzeitig beendet werden

 

 

24

11

17

D. Geschlechterverhältnis und Förderdauer

 

 

 

Geschlechterverhältnis Mädchen : Jungen

3 M : 14 J

3 M : 16 J

6 : 30

Durchschnittliche Förderdauer: (in Jahren)

2,84

1,64

2,2

Kürzeste Einzelförderdauer (in Jahren):

 

0,66

0,42

0,42

Längste Einzelförderdauer (in Jahren):

 

5,25

3,25

5,25


Tabelle 2 weist darauf hin, dass die Förderdauer - in beiden Fällen - nicht unterschätzt werden darf. Eine Rechtfertigung für eine grundsätzliche Unterscheidung in verschiedene Gruppen ist u.E. daraus nicht ableitbar, allenfalls der Hinweis auf unterschiedliche Schweregrade individueller Schwierigkeiten.

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