Wirksamkeit
Ein Alt-Bundeskanzler hat mal gesagt: "Entscheidend ist, was hinten
rauskommt." "Signifikante" Veränderungen in Lückentests,
Prozentrangveränderungen sind Signale, reichen u.E. aber bei weitem
nicht aus. Alleiniger Maßstab für alle Überlegungen zur
Ausgestaltung einer LRS-Förderung ist einzig und allein deren Wirksamkeit
in Bezug auf die gesetzten Ziele. Sicher kann gerade bei dieser Problematik
ein bestimmter Erfolg nie garantiert werden. Dennoch stellt sich die Frage
nach dem erreichbaren Erfolg und den Auswirkungen auf Lernfortschritte,
Schullaufbahn sowie - gegebenenfalls - Begleit- und Folgesymptomatik.
In einer nicht repräsentativen Erhebung (N=36) haben wir deshalb
die Eltern unserer Förderkinder - nach deren Ausscheiden - einmal
schriftlich befragt:
Tabelle 1
A.
Mein Kind hat an dem speziellen Förderunterricht
teilgenommen:
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Gesamt
(i. v. H.)
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mit
sehr gutem Erfolg
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19
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mit
gutem Erfolg
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55
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mit
befriedigendem Erfolg
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17
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mit
ausreichendem Erfolg
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6
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ohne
Erfolg
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3
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B.
Erreichte Ziele (Mehrfachnennungen möglich)
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Gesamt
(i. v. H.)
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Verbleib
auf der gewählten Schule
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56
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Wechsel
zu einer der allg. Intelligenz meines Kindes entsprechenden
Schule
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28
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Hauptschulabschluss
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8
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Realschulabschluss
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22
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Abitur
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6
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Berufsbildungsabschluss
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6
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C.
Ärztlich zu behandelnde seelische Erkrankungen aufgrund der
Teilleistungsstörung konnten dadurch:
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Gesamt
(i. v. H.)
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vermieden
werden
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56
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vorzeitig
beendet werden
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17
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D.
Geschlechterverhältnis und Förderdauer
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Geschlechterverhältnis
Mädchen : Jungen
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6
: 30
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Durchschnittliche
Förderdauer: (in Jahren)
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2,2
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Kürzeste
Einzelförderdauer (in Jahren):
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0,42
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Längste
Einzelförderdauer (in Jahren):
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5,25
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Förderstunden
pro Jahr (schulbegleitend, U-Std.) ca.
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80
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Unterteilt man die Ergebnisse A, C und D noch einmal nach den herkömmlichen
Kriterien "Legastheniker" und Lese- Rechtschreibschwache, wie
wir es getan haben, ergibt sich ein etwas differenzierteres Bild, vor
allem im Hinblick auf die durchschnittliche Förderdauer:
Tabelle
2 |
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N=17 |
N=19 |
N=36 |
A.
Mein Kind hat an dem speziellen Förderunterricht teilgenommen:
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"Legastheniker" |
Lese-
Recht-schreibschwache |
Gesamt
(i. v. H.) |
mit
sehr gutem Erfolg |
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12 |
26 |
19 |
mit
gutem Erfolg |
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76 |
37 |
55 |
mit
befriedigendem Erfolg |
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6 |
26 |
17 |
mit
ausreichendem Erfolg |
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6 |
5 |
6 |
ohne
(hinreichenden) Erfolg |
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0 |
5 |
3 |
C.
Ärztlich zu behandelnde seelische Erkrankungen aufgrund der
Teilleistungsstörung konnten dadurch: |
|
|
Gesamt
(i. v. H.) |
vermieden
werden |
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58 |
53 |
56 |
vorzeitig
beendet werden |
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24 |
11 |
17 |
D.
Geschlechterverhältnis und Förderdauer |
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Geschlechterverhältnis
Mädchen : Jungen |
3
M : 14 J |
3
M : 16 J |
6
: 30 |
Durchschnittliche
Förderdauer: (in Jahren) |
2,84 |
1,64 |
2,2 |
Kürzeste
Einzelförderdauer (in Jahren): |
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0,66 |
0,42 |
0,42 |
Längste
Einzelförderdauer (in Jahren): |
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5,25 |
3,25 |
5,25 |
Tabelle 2 weist darauf hin, dass die Förderdauer - in beiden Fällen
- nicht unterschätzt werden darf. Eine Rechtfertigung für eine
grundsätzliche Unterscheidung in verschiedene Gruppen ist u.E. daraus
nicht ableitbar, allenfalls der Hinweis auf unterschiedliche Schweregrade
individueller Schwierigkeiten.
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